Konfliktsysteme in Gemeinschaften

Konflikte sind Teil des Alltags – sei es in Beziehungen, Familien oder bei der Arbeit. Leider stehen wir ihnen oft hilflos gegenüber oder verstricken uns in Dynamiken, die Fronten verhärten und Annäherung erschweren.

Wir begreifen Konflikte oft als etwas Bedrohliches, da wir in der Vergangenheit zu oft die Erfahrung gemacht haben, dass durch Konflikte Verbindungen abgebrochen werden.


Was sind Konfliktsysteme?

Wenn Menschen zusammenkommen, existiert automatisch auch ein Konfliktsystem. Dies bedeutet, es gibt bestimmte Erwartungen, Verhaltensmuster und Abläufe, wenn ein Konflikt auftritt.

Oft basieren die Konfliktsysteme in unserer Gesellschaft auf dem Prinzip der Schuldzuweisung, gefolgt von Bestrafung oder im besten Fall dem Versuch einer Wiedergutmachung. Zudem bedienen sich die Systeme häufig fester Rollenzuschreibungen (Täter/Opfer).

In vielen Fällen wenden wir diese Systeme unbewusst weiter an, ohne uns darüber im Klaren zu sein, dass wir sie jederzeit verändern könnten.

Wie kann ein solcher Systemaufbau funktionieren?

Ich unterstütze Gemeinschaften, Organisationen und Familien dabei, eigene Prozesse zu entwickeln, um ihren Konflikten konstruktiv zu begegnen.

Dies kann folgende Schritte beinhalten:

  1. Evaluation des bisherigen Umgangs der Gemeinschaft mit Konflikten: Was läuft bereits zufriedenstellend? Was läuft noch nicht so gut?
  2. Erforschung von Alternativen: Wie sieht die Vision der Gemeinschaft aus zum Umgang mit Konflikten? Welche Voraussetzungen sind dafür notwendig?
  3. Aufbau eines Konfliktsystems, das dieser"idealen" Herangehensweise an Konflikte entspricht, entwickelt durch einen horizontalen und konsensbasierten Prozess.



Melden Sie sich gerne, wenn Sie noch weitere Fragen über einen Systemaufbau in Ihrer Gemeinschaft haben oder ein kostenloses Vorgespräch vereinbaren möchten.


Restorative Circles

Mein Ansatz ist wesentlich inspiriert von der Arbeit von Dominic Barter, der seit den 90er Jahren zusammen mit jungen Favela-Bewohner_innen in Rio de Janeiro den Prozess der Restorative Circles entwickelte.

Restorative Circles ist ein systemischer Ansatz, Konflikten konstruktiv und nachhaltig zu begegnen. Mittlerweile werden Restorative Circles in zahlreichen Gemeinschaften auf internationaler Ebene angewandt und weiterentwickelt (siehe mehr zu den Ursprüngen unter www.restorativecircles.org).

Mithilfe von Restorative Circles können Gemeinschaften, Organisationen, Familien und Regierungen eigene Prozesse entwickeln, um Menschen in Konflikten zu unterstützen. Üblicherweise werden dazu die drei Konfliktparteien zusammengebracht - (Menschen, die agiert haben; Menschen, die direkt betroffen waren; sowie das weitere Umfeld), um in einem systemischen Kontext gleichwertig in den Dialog zu treten. Meistens laden sich Teilnehmende dabei gegenseitig ein und nehmen freiwillig teil. Der verwendete Dialogprozess ist allen Teilnehmenden bekannt und wird von einem Gemeinschaftsmitglied angeleitet. In der Regel endet der Prozess mit konkreten Handlungen, die dem Wohle aller dienen und von allen zusammen entwickelt wurden.

Die Kreisgespräche laden dazu ein, Macht miteinander zu teilen, gegenseitiges Verständnis zu erreichen und Eigenverantwortung zu thematisieren. Der vereinbarte Aktionsplan zielt auf Wiedergutmachung, aber auch auf die Heilung von Beziehungen und die Reintegration von Gemeinschaft.

Im Gegensatz zur Mediation trägt die Gemeinschaft im Modell der Restorative Circles mehr Eigenverantwortung für den Umgang mit ihren Konflikten. Dies bedeutet aber auch, dass Konflikte in Zukunft nachhaltig und ohne externe Hilfe von außen bearbeitet werden können. Die Gemeinschaft wird gestärkt, die eigenen Haltungen und Prägungen des herkömmlichen bestrafenden Justizsystems gemeinsam überdacht.












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